( 1 ) Es war einmal. Ein kleines großes Kind. Seine Liebe flog zu den Sternen, umschlang die Bäume, durchstreifte die Wiesen und strømte ins Meer. Früh spürte sie die Natur, atmete sie, berührte sie. Ihre Welt wurde weit, als sie den Duft der Felder erkannte, die Rinde der Birken erforschte und die Frische des Meeres aufsog.
Die Natur, der Garten - ein sicherer Ort.
( 2 ) Ein Widdermädchen. Immer gab es da ja auch noch eine andere Seite. Mit Kraft wurde Stille erzeugt, mit lauten Worten kurze Harmonie beschworen. Immer im inneren Kampf um eine Mitte, die es nur inmitten des Grüns, unter dem nächtlichen Sternenhimmel und später in den Seiten der Bücher zu geben schien. So zog sie aus und durch die Lande, um irgendetwas wie Heimat zu finden. Sie kam an, andernorts, als sie dachte. Sie nahm sich in die eigenen Hände. So zog Frieden ein in ihre Mitte, Jin Shin Jyutsu wurde ihr zu Hause. Bald schickte sie diese Herzensenergie durch ihre Hände auch zu anderen Menschen, die sich danach sehnten. Sie war glücklich.
Jin Shin Jyutsu - ihr sicherer Ort.
( 3 ) Als ein Sturm in ihre Welt fegte, ihr Leben entwurzelte, anhob und wieder zurück auf den Boden krachen ließ. Alles zerbrach. In tausend Teile. Ihre Wirbelsäule, ihr Alltag, ihr Glaube, ihr Vertrauen in die eigene Kraft. Ihr so unendlich geliebter Vater - auch ihn nahm der Sturm mit zu den Sternen. Ihr Leben schien vorbei. So weiterleben? Kaum zu ertragen ohne den Vater, ohne Jin Shin Jyutsu, ohne Stabilität und mit viel Zement im Rücken. Kurz vor dem Abgrund hielten Hände sie. Fingen sie auf. Sorgten für sie. Legten ihr nach und nach Kraft und Herz zurück in die eigenen Hände. So geht sie nun weiter und weiter und weiter. Immer der Nase nach. Und fügt all die vergangenen Bruchstücke zusammen. Es wird nie mehr werden wie davor. Aber ich kann damit leben. Wieder neu.
Das All in mir - mein sicherer Ort.
*** Jeder von uns ist nur ein Mensch, nur ein Versuch, ein Unterwegs. Hermann Hesse